Das Wetter schreit nach einem Outdoor-Workout?! Absolut! Aber was für die einen von euch eine richtig gute Option ist, ist für die anderen eine echte Qual: Wer gegen Pollen allergisch ist, hat es von Frühling bis Herbst nicht leicht. Aber deswegen auf das Training verzichten und die gerade antrainierten Bauchmuskeln für den Strand knicken?! Nö! Wie ihr trotz allem Sport bei Heuschnupfen treiben könnt und eure Form haltet, erfahrt ihr hier!
Warum Sport bei Heuschnupfen überhaupt ein Thema ist?! Easy: Die folgenden Symptome zeigen schon, dass das echt eine miese Kombi ist:
Die Symptome bei Heuschnupfen ähneln also stark einer klassischen Erkältung – alles andere als cool.
Bei einer normalen Erkältung kann Sport wirklich böse enden (könnt ihr hier genauer nachlesen: Sport bei Erkältung), aber wie sieht das bei Pollenallergie aus?! Immerhin gilt Heuschnupfen in Deutschland als häufigste Allergie, rund 13 Millionen Erwachsene sind betroffen – Tendenz steigend! Der Grund: Die Pollenbelastung nimmt durch die globale Erwärmung von Jahr zu Jahr zu und dauert immer länger. Richtig mies, denn wer will schon sein Training für Wochen oder gar Monate abbrechen und immer wieder bei Null starten?!
Hier kann ich euch beruhigen, Leute: Eine komplette Zwangspause für den Sport bei Heuschnupfen ist gar nicht nötig! Es stimmt zwar, dass Allergiker durch die sportliche Belastung tiefer und häufiger einatmen und die mikroskopisch kleinen Pollen dadurch tiefer in die Lunge gelangen, aber: Sport bei Heuschnupfen kann sogar die Symptome verbessern! Denn Laufen, Rad fahren, Gewichte stemmen und Co. stärkt nicht nur eure Muskeln, sondern trainiert auch eure Atemmuskulatur sowie eure Lungenfunktion, euer Immunsystem und euer Herz-Kreislauf-System. Bedeutet: Ihr habt generell eine höhere körperliche Belastbarkeit und könnt zum Beispiel Hustenanfälle im Zuge eurer Allergie leichter wegstecken.
Zudem verbessert die erhöhte Atemfrequenz während des Trainings die Durchblutung der Atemwege. Dadurch löst sich festsitzender Schleim leichter aus den Bronchien. Bei einigen Betroffenen wirkt Bewegung an der frischen Luft sogar wie eine Desensibilisierung. Heißt: Euer Immunsystem wird „abgehärtet“ und passt sich an die Pollenbelastung an. Nicht zu vergessen: Juckende oder tränende Augen, ständiges Niesen, eine verstopfte Nase oder Atemnot können euch beim Sport und im Alltag echt beeinträchtigen und euch richtig runterziehen. Die durch den Sport freigesetzten Hormone sorgen dafür, dass eure Lebensqualität trotzdem nicht auf der Strecke bleibt.
Ihr seht, es gibt kaum einen Grund, euren Sport bei Heuschnupfen zu streichen. Mit einer Ausnahme: Wenn die Beschwerden wirklich krass werden, obwohl ihr die Belastung bereits reduziert habt, brecht unbedingt ab!
Andernfalls riskiert ihr durch eine Atemnot, dass euer Körper nicht genug mit Sauerstoff versorgt wird und ihr hyperventiliert. Im Worst Case droht sogar eine Ohnmacht. Mit Heuschnupfen lässt es sich zwar trainieren, trotzdem solltet ihr eine Allergie IMMER ernst nehmen und auf euren Körper achten. Mit einer „verschleppten“ Allergie und dem resultierenden Asthma ist dann auch nicht mehr zu spaßen!
Ganz so easy wie sich das oben anhört, ist es dann leider doch nicht, denn nicht jeder Sport bei Heuschnupfen ist eine gute Wahl. Generell gilt: Trainiert weniger intensiv. Bei größerer Anstrengung ist die Pollenbelastung in der Lunge höher. Besonders abrupte Wechsel zwischen Be- und Entlastung sind Gift für euch als Allergiker. Sportarten wie HIIT, Fußball, Basketball oder Tennis solltet ihr daher zumindest in der Pollen-Hochsaison meiden. Geeignet sind dagegen moderate Einheiten mit gleichmäßiger Atmung, beispielsweise Joggen, Rad fahren oder sanfte Sportarten wie Yoga, Pilates und Co.! Eure Sportart war nicht dabei? Dann nutzt doch die Gelegenheit, mal was Neues auszuprobieren! Welche Yoga Arten die richtigen für euch sind oder wie ihr euer Lauftraining als Anfänger durchzieht, lest ihr hier!
Und klar: Sportarten, die ihr drinnen durchzieht, wie beispielsweise Squash oder natürlich Krafttraining im Gym, gehen auch klar. Die Pollenbelastung in geschlossenen Räumen ist automatisch viel geringer als beim Outdoor-Workout!
Bevor ihr jetzt durchstartet, beachtet noch diese Tipps und der Heuschnupfen kann euch mal:
Halten wir mal fest: Sport bei Heuschnupfen ist kein Problem, solange ihr ein paar Sachen beachtet: Schraubt die Intensität runter, passt euer Training dem Wetter, Ort und der Zeit an und verwendet entsprechende antiallergische Mittel gegen eure Allergie. Sollten eure Symptome zu krass werden, brecht euer Workout ab! Die Gesundheit geht immer vor! Notfalls müsst ihr in den akuten Hochphasen die Sportart wechseln und/oder auf geschlossene Räume ausweichen, um zu trainieren. Alles besser als gar kein Sport, Leute!
Wie sind eure Erfahrungen so? Und habt ihr noch weitere Tipps für den Sport bei Heuschnupfen?
Euer Prinz