Knuspriger Bacon zum Frühstück, Gemüse in einem Extra-Löffel Butter anbraten, Kaffee mit Sahne statt Milch – und trotzdem abnehmen?! Funktioniert – zumindest wenn man dem neusten Ernährungstrend ketogene Ernährung Glauben schenkt. Was hinter der Hardcore-Variante von Low Carb steckt und ob es eure Fettverbrennung wirklich auf Hochtouren bringt, erfahrt ihr hier!
Ketogene Ernährung ist – vereinfacht gesagt – die Radikalform der derzeit so boomenden Low Carb Diäten: Es stehen sehr viele (!) Fette auf dem Speiseplan, moderate Mengen Eiweiß und so gut wie keine Kohlenhydrate.
Das Ziel der ketogenen Ernährung ist es, den Körper in die sogenannte Ketose zu bringen, in der er Ketonkörper produziert. Daher auch der Name: Ketogen bedeutet nichts anderes als Ketonkörper generierend.
Die extrem fettreiche und kohlenhydratarme Ernährungsweise wurde bereits 1920/1921 erfolgreich bei der Behandlung von Kindern mit Epilepsie angewandt, erst in den letzten Jahren hat sie auch in Gesundheits- und Fitnesskreisen einen kleinen Hype erlebt. Nicht zuletzt, da die Wissenschaft immer mehr gegen den alten Ernährungsmythos „Fett macht Fett und ist böse!“ vorgeht.
Ziel der ketogenen Ernährung ist also der Zustand der Ketose – aber was bedeutet Ketose überhaupt?! Dazu müsst ihr erst einmal verstehen, wie euer Körper normalerweise seine Nahrung verwertet, um Energie zu gewinnen: Da für euren Stoffwechsel hieraus am schnellsten Energie verfügbar ist, läuft seine bevorzugte Energiegewinnung aus Kohlenhydraten. Dazu spaltet er sie in einzelne Zuckermoleküle, Glukose, auf und gibt sie ins Blut ab. Daraufhin steigt der Blutzucker an und eure Bauchspeicheldrüse produziert das sogenannte Speicherhormon Insulin. Es sorgt dafür, dass die Energie in Form des Zuckers in die Zellen transportiert wird. Insbesondere euer Hirn ist auf Carbs angewiesen.
Der Nachteil: Wenn eure Muskelzellen und euer Hirn die Energie nicht verbrauchen, wird sie ganz schnell eingelagert – als zusätzliches Polster in den Fettzellen! Hier soll die Ketose greifen: Indem ihr eurem Körper seine Lieblingsenergiequelle Kohlenhydrate wegnehmt, zwingt ihr ihn dazu, sich eine alternative Energiequelle zu suchen – und was liegt näher, als Fett zu wählen?! Immerhin stellt ihr ihm erstens über die fettbetonte Ernährung viel zur Verfügung, zweitens besitzt euer Körper eigene große Speichervorräte an Bauch, Hüfte und Co. Damit selbst euer Hirn aus Fetten Energie gewinnen kann, hat es einen Notfallplan entwickelt, die Ketose. Hier produziert euer Körper in der Leber aus freien Fettsäuren eurer Fettzellen sogenannte Ketonkörper. Das ist eine wasserlösliche Glukosealternative, die gut im Blut transportiert werden und die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, sodass auch euer Köpfchen an seine Energie kommt. In der Ketose zieht ihr eure Energie also aus Fetten und nicht aus körpereigenem Eiweiß, den Muskeln. Die ketogene Ernährung verspricht daher Fettabbau ohne Muskelabbau!
Übrigens: Ketonkörper sollen rund 25 % mehr Energie liefern als Glukose!
Die Ketose setzt ein, sobald euer Insulinlevel einen bestimmten Wert unterschreitet. Wann dieser Wert erreicht wird, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, es gibt aber die Möglichkeit, über Blut-, Urin- oder Atemtests herauszufinden, ob und wie sehr ihr in Ketose seid. Für zuhause empfehle ich euch diese Testreifen zur Urinanalyse.
Ob ihr euch in Ketose befindet, merkt ihr aber auch an körperlichen Symptomen wie verstärktem Harndrang, trockenem Mund, großem Durst, weniger Hunger, schlechtem Atem, komischem Geschmack im Mund sowie gesteigerter Konzentration und Energie.
Genauso merkt ihr, wenn ihr aus der Ketose fliegt: Trockene Augen, schlechter Schlaf, (Heiß-)Hunger und ein plötzlicher, starker Gewichtsanstieg sind mögliche Anzeichen.
Die Ketose wird ebenfalls erreicht, wenn man länger nichts isst, daher wird sie auch „Hungerstoffwechsel“ genannt und als Imitation des Fastenstoffwechsels gesehen.
Anhänger sehen sich darin bestätigt, dass dieser Status ein prinzipiell natürlicher Stoffwechselzustand ist, den Menschen bereits vor Hunderten von Jahren bei Nahrungsmittelknappheit oder in besonders harten Wintern, in denen keine Carbs mehr verfügbar waren, erreichten.
Wenn sich euer Körper längerfristig in Ketose befindet und sich darauf einschießt, spricht man von der Keto-Adaption: Euer Körper hat seine primäre Energiequelle von Carbs auf Fette geswitcht.
Die ketogene Ernährung schlägt andere Diäten mit einem echt fetten Pluspunkt: Es muss nicht zwangsläufig die Kalorienaufnahme limitiert werden, sondern eure Nährstoffverteilung muss sich radikal ändern. Wie immer hängen genaue Werte von euren individuellen Voraussetzungen wie Sport, Alltagsaktivität, Ziele, Größe, Körperfett, Gewicht, Vorlieben oder Alter ab, aber hieran könnt ihr euch orientieren:
Wie ihr seht, hat die ketogene Ernährung nicht nur Carbs im Blick, sondern ebenfalls Proteine. Hintergrund: Auch größere Mengen an Eiweiß können euch aus der Ketose werfen, denn ein Zuviel wirft im Körper die Glukoneogenese an. Hier werden Eiweiße in Zucker umgebaut, um den Blutzucker zu erhöhen. Tendenziell können Sportler allerdings etwas mehr Eiweiß essen, ohne aus der Ketose zu fallen.
Wenn ihr euch für eine ketogene Ernährung entscheidet, müsst ihr im ersten Schritt eure gesamten Kohlenhydratvorräte aus den Muskelzellen und der Leber aufbrauchen. Das dauert zirka vier Tage. Dazu nehmt ihr am Tag nicht mehr als 30 Gramm Kohlenhydrate auf, die ihr auf alle drei Hauptmahlzeiten verteilt. Zum Vergleich: Das entspricht etwa einem großen Apfel am Tag! Snacks sind tabu, haltet euch (zunächst) wirklich nur an Frühstück, Mittag- und Abendessen.
Ab etwa dem fünften Tag eurer Ernährungsumstellung beginnt der Körper mit der Produktion von Ketonkörpern. Da die Umstellung eine gewisse Zeit dauert, wird empfohlen, die konsequente Kohlenhydratreduktion mindestens einen Monat so durchzuziehen und erst dann langsam auf rund 50 Gramm Carbs täglich zu erhöhen.
Nach drei Monaten stabiler Ketose könnt ihr dann vorsichtig experimentieren, wie viele Kohlenhydrate und Eiweiße ihr täglich vertragt, ohne aus der Ketose gekickt zu werden.
Der Haken dabei: Jede, wirklich jede (!) Sünde wird sofort bestraft – so kann euch schon ein einziger kleiner Apfel, den ihr ohne Fett oder Eiweiß esst, aus dem ketogenen Stoffwechselzustand schmeißen. Mies!
Ihr könnt euch vorstellen, dass die Umstellung von der bisherigen Ernährung – vermutlich typisch westlich mit reichlich Kohlenhydraten und Proteinen sowie wenig Fett – zur ketogenen Ernährung für euren Körper ein kleiner Schock ist. Um sich von seiner jahrelangen Energiequelle an die neue zu gewöhnen, braucht er Zeit. In dieser kann es zu gewissen körperlichen Symptomen kommen, die denen einer Grippe ähneln. Man spricht daher auch von der Keto-Grippe. Mit folgenden Beschwerden müsst ihr rechnen:
Hintergrund: Kohlenhydrate binden Wasser. Leeren sich nun eure körpereigenen Speicher und ihr führt keine Carbs nach, gibt euer Körper auch das gebundene Wasser ab. Die ketogene Ernährung wirkt daher harntreibend.
Ihr verliert nicht nur Wasser, sondern schwemmt auch Elektrolyte aus – so kommen die Symptome zustande. Zudem benötigt euer Hirn wie gesagt Carbs – solange euer Stoffwechsel seine Enzyme und Co. noch nicht von Zucker auf Fett umgestellt hat, bekommt es zunächst weniger Energie, was zu Kopfschmerzen führt.
Wie lange die Keto-Grippe dauert, kann man pauschal nicht sagen, aber nach spätestens zwei Wochen solltet ihr sie überstanden haben.
Damit ihr auf euer geliebtes Frühstücksbrötchen mit Marmelade oder die Pizza beim Netflix-Marathon verzichtet, muss schon einiges herausspringen?! Sagen wir mal so: Wenn die ketogene Diät wirklich bringt, was sie verspricht, verzichtet ihr gern auf sämtliche Pasta- und Reisteller dieser Welt! Aber lest selbst…
Besonders häufig wird die ketogene Ernährung zur Fettverbrennung eingesetzt, was ihr auch ihren Beinamen ketogene Diät eingebracht hat. Zum einen funktioniert das Abnehmen dank dieser Ernährungsweise so gut, weil die Hauptenergielieferanten Fett und Eiweiß sehr gut sättigen und es daher leichter ist, ein Kaloriendefizit einzuhalten. Durch den stark eingeschränkten Konsum von Kohlenhydraten kommt es nur zu geringen Insulinausschüttungen (Insulin steht im Verdacht, die Fettverbrennung zu hemmen!) und der Blutzucker stabilisiert sich dauerhaft. Dadurch sind Fressflashs und Heißhunger Vergangenheit.
Während der Kohlenhydrat-Stoffwechsel aufgrund des Insulins bzw. des Blutzuckers starken und häufigen Schwankungen unterliegt, sichert ihr euch durch den Fettstoffwechsel eine sichere, gleichmäßige Energieversorgung: Fett verbrennt langsamer als Carbs und ist quasi immer vorhanden.
Das Abnehmen mit ketogener Ernährung funktioniert insbesondere in den ersten Wochen richtig gut und schnell – aber denkt dran: Nur weil die Waage viel weniger anzeigt, heißt das nicht, dass ihr nur Fett abgebaut habt. Reminder: Die ketogene Diät ist entwässernd und Wasser wiegt nun mal eine ganze Menge. Aber klar, Fett wird auch dabei sein, versprochen!
Auch immer mehr Kraftsportler und Bodybuilder setzen auf die ketogene Diät. Klar, einerseits um Fett zu verbrennen und zu entwässern, andererseits um neue Gains aufzubauen.
Voraussetzung für Muskelaufbau sind ausreichend Eiweiß und ein Kalorienüberschuss – beides ist mit der ketogenen Ernährung erfüllt, sofern ihr genug esst. Der Eiweißbedarf wird bei der Keto-Diät gedeckt, aber da Muskeln aus Eiweiß gebaut werden, könnt ihr ruhig ein klein wenig mehr davon essen. Denn wie gesagt vertragen Sportler etwas mehr Protein, ohne direkt aus der Ketose gekickt zu werden.
Muskelaufbau ist mit der ketogenen Ernährung definitiv möglich – allerdings dauert dies in der Regel etwas länger: Der Körper setzt weniger Masse in Form von Fett an. Was erst einmal wie ein Nachteil klingt, ist aber gar nicht schlecht: Ihr baut zwar langsamer, dafür aber fettfreiere Muskeln auf. Perfekt für Definition und Shredded-Optik!
Auch auf die Gesundheit soll die ketogene Ernährung zahlreiche positive Auswirkungen haben: Von Reizdarm, Alzheimer, Diabetes Typ II, Übergewicht über einen fitteren, konzentrierteren Alltag bis hin zu Epilepsie sollen wahre Wunder möglich sein. Inwiefern das alles stimmt, kann ich euch nicht beweisen, aber zumindest im Hinblick auf Epilepsie gibt es genug Studien, die für den Erfolg sprechen.
Besonders im Zusammenhang mit Krebs taucht ketogene Ernährung immer wieder auf. Hintergrund: Krebszellen leben von Zucker – bei der stark fettreichen und kohlenhydratreduzierten Ernährung werden sie quasi „ausgehungert“.
Auch hier gilt: Sicher kann ketogene Ernährung keinen Krebs heilen – aber mittlerweile sprechen viele Studien dafür, dass sie zumindest die Therapie unterstützen kann. Sprecht bei Krankheiten jeder Art auf jeden Fall mit eurem Arzt, inwiefern die ketogene Ernährung gut oder schlecht für euch ist.
Ob eine ketogene Ernährung dauerhaft empfehlenswert ist, ist umstritten. Kritiker sind der Meinung, dass eine so fettreiche Ernährung mit viel Fleisch und Co. auf Dauer zu einer Übersäuerung des Körper führen muss oder andere Nachteile wie Vitaminmangel auftreten. Fakt ist: Eine ausgewogene Ernährung ist die ketogene Ernährung nicht – dafür sind einfach zu viele im herkömmlichen Sinne „gesunden“ Lebensmittel wie stärkehaltiges Gemüse oder zuckerreiches Obst tabu.
Bisher sieht es in der Forschung noch mau aus, was Langzeitstudien angeht.
Empfohlen wird daher, die ketogene Ernährung Minimum einen Monat, besser drei auszuprobieren und dann auf die eigenen Körpersignale zu hören: Fühlt ihr euch gut in der Ketose? Oder seid ihr schlapp, müde, unkonzentriert? Wie entwickelt sich euer Körperbau, erreicht ihr eure Ziele (Muskelauf-, Fettabbau, …)? Passt die Keto-Diät in euren Alltag? Schmecken euch die Gerichte bzw. könnt ihr euch damit anfreunden, euer morgendliches Müsli dauerhaft gegen Ei auszutauschen?
Viele Anhänger der ketogenen Ernährung führen alle paar Wochen eine Refeed-Day mit einer erhöhten Kohlenhydratzufuhr durch, wenn sie sie langfristig umsetzen möchten.
Fett hoch, Eiweiß moderat, Carbs extrem runter – klingt so, als wäre bei der ketogenen Ernährung nahezu alles, was ihr so kennt und liebt, gestrichen. Stimmt nicht – diese Lebensmittel sind ketogen:
Fettquellen:
(tierische) Proteinquellen:
Kohlenhydratquellen:
Getränke:
Wenn ihr euch mit der ketogenen Ernährung auseinandersetzt, werdet ihr immer wieder auf die sogenannten MCTs als Fettquelle stoßen. Das sind mittelkettige Triglyceride, die mehr Ketonkörper erzeugen als die langkettigen Triglyceride aus normalen Nahrungsfetten. Für euch bedeutet das, dass ihr den Volumenanteil eurer Carbs erhöhen könnt.
Allerdings solltet ihr es mit MCTs nicht übertreiben – es treten bei größeren Mengen häufig Beschwerden wie Magen-Darm-Probleme, Übelkeit und Bauchkrämpfe auf. Tastet euch also langsam ran.
Ihr bekommt MCTs im Internet, ich habe euch hier mal welche verlinkt.
Kommen wir zum weniger schönen Teil: Den „verbotenen“ Lebensmitteln:
Gerade als Newbie in der ketogenen Szene stellt sich oft die Frage, wo eigentlich der Unterschied zur Low Carb Ernährung liegt. Im Prinzip treibt ketogene Ernährung Low Carb auf die Spitze – quasi NO Carb (< 50 Gramm Kohlenhydrate/Tag) statt Low Carb (ca. 50 – 120 Gramm Kohlenhydrate/Tag). Die Lebensmittelauswahl ist daher strenger, da sogar Hülsenfrüchte oder viele Milchprodukte zu viele Carbs enthalten. Zudem sind die meisten Low Carb Diäten proteinreich und moderat an Fett. Bei der ketogenen Ernährung ist es andersrum: Fettreich und moderat an Protein.
Der größte Unterschied liegt aber im Ziel der beiden Ernährungen: Während man mit einer Low Carb Ernährung durchaus zufällig in der Ketose landen kann, zielt ketogene Ernährung genau hierauf ab.
Ein Klischee der ketogenen Ernährung ist der hohe Fleisch- und Fischanteil. Und ja, tatsächlich spielt hochwertiges Fleisch eine wichtige Rolle in der Keto-Diät – allerdings ist es prinzipiell auch mit anderen Lebensmitteln möglich, in die Ketose zu rutschen.
Die Vegetarier unter euch können sich mit reichlich Eiern und einem höheren Anteil an Milchprodukten (in Vollfettstufe) aushelfen. Achtet dabei darauf, Produkte aus Weidemilch zu verwenden oder greift zu Ziegenmilchprodukten. Die werden von vielen besser vertragen. Euren Kohlenhydratanteil solltet ihr gezielt durch Hülsenfrüchte decken, da die recht viel Eiweiß liefern. Nehmt auf jeden Fall auch Sojaprodukte wie Tofu in eure ketogene Ernährung auf, am besten fermentierte.
Gesunde Fette aus Pflanzenölen, Avocados, Nüssen und Samen liefern euch den hohen Fettanteil, den ihr braucht. Ihr seht, vegetarische ketogene Ernährung ist möglich – wenn auch deutlich schwieriger und ihr seid noch eingeschränkter bei der Lebensmittelauswahl.
Vegan sieht das Ganze anders aus – ich habe hier ein Buch entdeckt, dass euch beschreibt, wie vegane ketogene Ernährung funktioniert. Ich persönlich würde euch aber davon abraten, da meiner Meinung nach zu viele Lebensmittel wegfallen. Oder anders gesagt: Ihr ernährt euch nur noch von Salat und Avocado – das ist einfach keine ausgewogene, gesunde Ernährung mehr.
Wenn ihr euch allerdings vegan und ketogen ernährt oder Erfahrungen damit habt, schreibt mir gerne, ich bin gespannt, was ihr dazu sagt!
Die ketogene Diät eignet sich für jeden, der gesund ist und sich im Alltag fitter, konzentrierter und energiegeladener fühlen, Fett verbrennen oder Muskeln aufbauen möchte. Auch Ausdauersportler, die beispielsweise für einen Marathon trainieren, können mit ketogener Ernährung gute Erfolge erzielen: Die Fettspeicher sind schier unendlich, der Blutzucker bleibt auch bei langer Belastung stabil und der oft gefürchtete Hungerast bleibt aus.
Mittlerweile ernähren sich auch einige Leistungssportler ketogen.
Zudem empfehlen auch immer mehr Ärzte bei Alzheimer, Diabetes Typ II, Übergewicht, Reizdarm, Migräne, Epilepsie und Krebs die Keto-Diät.
Wichtig an dieser Stelle noch einmal: Die Ernährung allein kann keine dieser Krankheiten heilen – aber unterstützen.
Wenn ihr an der angeborenen Form von Diabetes (Typ I) oder anderen Stoffwechselstörungen, Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen leidet, eine Essstörung habt oder hattet oder stillt, solltet ihr die Finger von ketogener Ernährung lassen bzw. sie nur unter Aufsicht eures Docs durchziehen.
Ketogene Ernährung muss keineswegs eintönig und langweilig sein, im Gegenteil! Hier kommen ein paar Ideen, wie eure Meals zukünftig aussehen könnten:
Ketogene Frühstücksrezepte:
Beim Frühstück setzen viele Keto-Fans auf das Bulletproof Coffee Rezept. Ansonsten fällt hier die Umstellung wirklich leicht: Ein selbstgemachtes Müsli aus Nüssen, Samen, ein paar Beeren und Kokosmilch oder Eier in jeder denkbaren Form (Spiegelei, Omelett, Rührei, …) mit Gemüse wie Spinat, Spargel, Tomaten oder Avocado-Creme, knuspriger Bacon oder herzhafte Frühstücksmuffins aus Thunfisch, Ei und frischen Kräutern sättigt euch langanhaltend.
Passend dazu: Rezepte mit Eiern, Spinat-Lachs-Rolle, Spargel Fries und Low Carb Schinken-Käse-Muffins.
Wer es morgens süß mag, kann zum Beispiel Protein Pancakes oder Protein Kaiserschmarrn aus Mandel- oder Kokosmehl und Eiern zaubern oder Chia-Pudding aus Chia-Samen, Himbeeren und Kokosmilch probieren.
Ketogene Rezepte für Hauptgerichte:
Eure Hauptgerichte sollten aus etwa 70% Fett, 20-30% Eiweiß und 0-10% Carbs bestehen. Die Basis bilden hier in der Regel Fisch oder Fleisch mit reichlich (grünem) Gemüse oder Salat, verfeinert mit einem Extra-Schuss Öl oder einer Hand Nüsse oder Samen. Als Vegetarier müsst ihr euch an den oben genannten Tipps orientieren und eure Mahlzeiten beispielsweise aus fermentiertem Tofu mit Gemüse und Guacemole zusammenstellen.
Passend dazu: Gebackene Avocado oder gefüllte Tomate.
Hier habe ich euch einem einen beispielhaften Ernährungsplan für drei Tage ketogene Diät aufgeschrieben. Auf Mengenangaben verzichte ich bewusst, da eure Kalorienaufnahme viel zu unterschiedlich ist. Ihr wisst ja, dass der Hauptbestandteil aus dem stärkearmen Gemüse und Fett kommen sollte, 20-30% aus dem eiweißreichen Teil und nur der kleine Rest aus den Carbs.
Ernährungsplan Tag 1: Ketogene Diät
Ernährungsplan Tag 2: Ketogene Diät
Ernährungsplan Tag 3: Ketogene Diät
Viel, viel Fett, ein gedeckter Proteinbedarf und mehr oder weniger No Carbs – das ist die ketogene Ernährung, ganz vereinfacht gesagt. Sie soll euer Fett nicht nur in Rekordzeit und ganz ohne Hunger zum Schmelzen bringen, sondern auch eure Leistungsfähigkeit und Konzentration beim Sport und im Alltag erhöhen sowie diverse Krankheiten positiv beeinflussen.
All das wisst ihr jetzt – nur eine Frage bleibt noch: Wie gesund ist ketogene Ernährung eigentlich? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, da es bisher keine wirklichen Langzeitstudien gibt. Der Erfolg bei Kindern mit Epilepsie ist allerdings seit langem anerkannt. Zudem soll die ketogene Ernährung angeblich diejenige sein, die uns bereits in den Genen steckt – daher muss sie ja gesund sein, argumentieren jedenfalls Keto-Befürworter. Fettreiche Ernährung sei nur ungesund, wenn Lebensmittel konsumiert werden, die viel Fett UND Zucker enthalten – und Letzterer ist bei der ketogenen Ernährung ja konsequent gestrichen.
Kritiker der extremen No Carb Form sind dagegen der Meinung, eine derart radikale Ernährung sei unausgewogen, führe zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen wie Vitaminmangel oder Übersäuerung und sei keinesfalls für eine dauerhafte Diät geeignet.
Ihr seht, es gibt wie immer bei solchen radikalen Ernährungsweisen sowohl Pro-, als auch Contraargumente. Da die ketogene Ernährung erst in den letzten Jahren einen Hype aufgewirbelt hat, werden wir wohl erst in ein paar Jahren mehr wissen.
Jetzt interessiert mich aber erst einmal eure Meinung: Wie steht ihr zur ketogenen Ernährung?
Euer Prinz