Die 10 größten Ernährungsmythen im Check: Was stimmt wirklich?!

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Von Salat schrumpft der Bizeps?!

Bei kaum einem Thema scheiden sich die Geister mehr, als bei der Ernährung. Hier treffen regelmäßig die unterschiedlichsten Meinungen und Experten aufeinander und verfechten ihre eine, ultimative Ansicht. Um für euch zumindest ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen, räume ich hier mal ganz flott mit den 10 wohl hartnäckigsten Ernährungsmythen auf:

Ernährungsmythos Nr. 1: Essen am Abend macht dick

Starten wir doch mal mit dem gängigsten und hartnäckigsten Gerücht: Nach 18 Uhr kommt nichts mehr auf den Tisch oder viel mehr in den Magen. Denn das späte Essen blockiert den Fettabbau und überflüssige Pfunde werden in der Nacht angehäuft. Haben wir alle schon gehört, aber dieser Gedanke ist falsch. Der Zeitpunkt, wann wir Nahrung zu uns nehmen, ist nicht entscheidend – viel wichtiger ist es, was und vor allem wie viele Kalorien wir aufnehmen. Am Ende des Tages kommt es auf die gesamte Energiebilanz an, also wie viele Kalorien ihr zu euch genommen habt und wie viele ihr verbraucht habt. Wer also abends viele Kalorien zu sich nimmt, sollte über den Tag verteilt einfach weniger (aber nicht nichts!) essen, damit er nicht ungewollt zunimmt.

Warum es aber wirklich gut sein kann, abends keine Kohlenhydrate zu essen, erfahrt ihr hier.

Ernährungsmythos Nr. 2: Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Eier sind regelrechte Proteinbomben und somit hervorragend für Sportler geeignet, um Muskelregeneration und -aufbau zu unterstützen. Sie besitzen die höchste biologische Wertigkeit, was bedeutet, dass der Körper nahezu das gesamte Ei-Protein verwenden kann. So weit so gut, aber war da nicht noch was mit Cholesterin?! Erhöhte Cholesterinwerte bedeuten ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Entwarnung: Studien haben ergeben, dass Eier keinen nennenswerten Einfluss auf euren Cholesterinspiegel haben. Außerdem sind Eier eine super Quelle für laktosefreies Protein.

Passend dazu: Rezepte mit Eiern.

Ernährungsmythos Nr. 3: Fett ist ungesund

Fett macht fett, ist ungesund und führt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen – das hört man oft. Doch Fett ist nicht gleich Fett: Tierische Fette, z.B. aus Fleisch oder Milchprodukten, bestehen hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren und können den Cholesterinspiegel erhöhen, was tatsächlich zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Ungesättigte Fettsäuren dagegen sind überaus gesunde Fette für euer Herz und – ob ihr’s glaubt oder nicht – halten auch noch schlank! Sie stecken vor allem in Nüssen, Avocados, Samen und Fisch.

Ernährungsmythos Nr. 4: Spinat ist der beste Eisenlieferant

Denkt man an eisenhaltige Nahrungsmittel, kommen die meisten als erstes auf Spinat. Fakt ist, Spinat ist super gesund. Er enthält viele wichtige Vitamine wie Vitamin C, A und E, Folsäure, Mineralstoffe und Magnesium. Allerdings enthalten 100 g Spinat gerade mal 2,7 mg Eisen und damit hat sogar Schokolade einen höheren Eisengehalt!
Passend dazu: Ist Schokolade gesund?

Produkte, die dagegen viel Eisen enthalten, sind Muskelfleisch, Eigelb, Vollkornprodukte, Haferflocken, Linsen sowie einige Samen und Nüsse. Eisen aus pflanzlichen Quellen wird vom Körper übrigens nicht so gut verwertet wie das aus tierischen. Die Eisenaufnahme kann aber um einiges gesteigert werden, indem man zu eisenreichen Mahlzeiten Vitamin C, z.B. in Form von Paprika oder einem Glas O-Saft, zu sich nimmt. Stark hemmend wirken dagegen schwarzer und grüner Tee und Kaffee sowie Milchprodukte. Diese solltet ihr also 2 Stunden vor bzw. nach eisenhaltigen Lebensmitteln verzehren. Ihr merkt schon: Eine Ernährung, die auf optimale Eisenaufnahme ausgerichtet ist, ist eine kleine Wissenschaft für sich. ;)

Ernährungsmythos Nr. 5: Light-Produkte sind gesund

Mit Light-Produkten verbindet man kalorienarme, fettarme und zuckerarme Lebensmittel. Der Begriff „Light“ ist aber in Europa nicht geschützt, weswegen ihr euch nicht darauf verlassen solltet, dass diese Eigenschaften auch tatsächlich zutreffen. Light-Produkte haben häufig weniger Kalorien als die konventionellen Produkte, sie sättigen aber schlechter. Bedeutet: Ihr müsst mehr davon essen, um satt zu werden und nehmt darüber doch wieder die Kalorien zu euch, die ihr eigentlich einsparen wolltet. Gegenüber den konventionellen Produkten werden die Inhaltsstoffe Fett und Zucker durch andere Stoffe ersetzt und für die Anpassung des Geschmacks künstliche Aromen eingesetzt. Bei fettarmen Produkten wird anstelle des Fettes mehr Süße, oft Süßstoff statt Zucker, hinzugegeben. Das Produkt behält somit den süßen Geschmack. Euer Geschmacksempfinden ändert sich dadurch aber nicht! Euch schmecken bestimmte Produkte weiterhin nur mit der gewissen Süße und Heißhungerattacken auf echten Zucker sind vorprogrammiert. Für eine bewusste und gesunde Ernährung sind die meisten Light-Produkte daher nicht geeignet. Versucht es lieber mit natürlichen Fettkiller-Lebensmitteln.

Ernährungsmythos Nr. 6: Gluten ist schlecht

An allen Ecken hört man ständig, dass Menschen für ihre Gesundheit oder ihre schlanke Linie freiwillig auf Gluten verzichten. Viele greifen zu teureren Produkten, obwohl das gar nicht nötig wäre. Gluten ist das Klebereiweiß, das in vielen Getreidesorten steckt und für die gleichzeitige Stabilität und Flexibilität des Teigs sorgt. Zöliakiepatienten vertragen tatsächlich kein Gluten, da sie an einer genetisch bedingten Autoimmunerkrankung der Dünndarmschleimhaut leiden. Man sollte sich jedoch nicht ohne Grund glutenfrei ernähren. Wer gesund ist, sollte alle Getreideprodukte ohne Bedenken zu sich nehmen und auch nicht aus Diätgründen auf sie verzichten. Vor allem Getreide aus Vollkorn liefert nicht nur wichtige Ballaststoffe, sondern schützt auch nachgewiesen vor diversen Krankheiten. Da in den speziellen glutenfreien Produkten das Gluten durch allerlei Zusätze kompensiert werden muss, sind die Produkte häufig stark verarbeitet, haben meist nicht weniger Zucker und den gleichen Kaloriengehalt. Aus „Diätgründen“ also überhaupt nicht sinnvoll. Ihr braucht noch mehr Infos über Gluten? Dann klickt euch in meinen Artikel über glutenfreie Lebensmittel.

Ernährungsmythos Nr. 7: Wer kein Fleisch isst, leidet an Eiweißmangel

Vegetarische oder gar vegane Ernährung boomt. Auch immer mehr Sportler lehnen es ab, Fleisch zu essen. Aber wie kommen sie dann ohne Fleisch als wichtigsten Proteinlieferanten an ihr Eiweiß? Fehlt ihnen da nicht etwas? Proteine kommen schließlich fast überall in unserem Körper vor und sind essentiell für den Muskelaufbau.
Klare Sache: Ein Verzicht auf Fleisch muss keine Auswirkungen auf euren Eiweißhaushalt haben. Harzer Käse, Linsen, Kerne (Sonnenblumen- und Kürbiskerne), Chia-Samen, Quinoa oder Magerquark sind nur einige der vegetarischen Produkte mit hohem Eiweißgehalt. Es gibt auch einige vegane Proteinquellen. Wichtig ist aber, für Abwechslung zu sorgen – und das gilt gleichermaßen für Fleischesser und Abstinenzler! Bezieht immer wieder unterschiedliche Produkte als Eiweißquellen in eure Ernährung mit ein. Dann klappt’s auch easy ganz ohne Fleisch.

Ernährungsmythos Nr. 8: Diäten machen schlank

Vor allem die Mädels unter euch neigen dazu, im Sommer mit den wildesten Diäten oder einer Detox-Kur zu starten, um am Strand eine besonders gute Figur zu machen. Diäten beinhalten meistens, dass gewisse Produkte strickt aus der Ernährung gestrichen werden und die Kalorienzufuhr stark reduziert wird, um möglichst schnell Erfolge zu erzielen. Von FdH und Low Carb über Detox-Kuren – Möglichkeiten, sich unter dem eigenen Kalorienbedarf zu ernähren, gibt es genug! Aber euer Körper ist nicht dumm: Aus Angst vor einer Hungerphase schaltet er in den Hunger-Modus. Das bedeutet, er speichert alles, was er kriegen kann, als Fettreserven ein. Der Jojo-Effekt ist vorprogrammiert und ihr seid hinterher noch unzufriedener als vorher. Außerdem schüren solche Hungerkuren nur euren Heißhunger. Also: Finger weg von allem, was in kurzer Zeit möglichst viel Erfolg verspricht. Das ist weder gesund, noch nachhaltig. Der einzige effektive und sinnvolle Weg zur Traumfigur ist eine Mischung aus einer gesunden Ernährung, dem richtigen Training und Geduld!

Ernährungsmythos Nr. 9: Eine proteinreiche Ernährung lässt die Muskeln wachsen

Einfach eine dicke Portion Magerquark und Hühnchen satt und die Muckis wachsen? Schön wär’s! Richtig ist: Für den Muskelaufbau kommt ihr um eine eiweißreiche Ernährung nicht herum. Etwa 2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht sollten am Tag auf euren Tellern landen. Aber die Ernährung ist nur die halbe Miete: Auch euer Trainingsplan muss auf euer Ziel Muskelaufbau abgestimmt werden. Heißt: Viel Gewicht, wenig Wiederholungen. Dann steht euren Gains nichts mehr im Weg. Übrigens: Was ihr außer Eiweiß noch braucht, findet ihr in meinem Artikel zum Thema Lebensmittel für den Muskelaufbau!

Ernährungsmythos Nr. 10: Kohlenhydrate machen dick

Kohlenhydrate sind in letzter Zeit ziemlich in Verruf gekommen, weil sie dick und krank machen sollen und den Fettabbau hindern. Low Carb-Ernährung dagegen boomt. Wenn ihr regelmäßig meine Website verfolgt, wisst ihr, dass auch ich euch regelmäßig kohlenhydratarme Rezepte vorstelle. Doch Carbs sind nicht per se ungesund, im Gegenteil: Es kommt darauf an, von welchen wir sprechen. Weißmehlprodukte, helles Brot, Gebäck, zuckerhaltige Säfte und Limonaden sowie Süßigkeiten und Pommes lassen euren Insulinspiegel tatsächlich Achterbahn fahren, was zu Heißhunger und auf Dauer schlimmstenfalls zu Diabetes führen kann. Doch es gibt auch die sogenannten komplexen Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten, Kartoffeln, braunem Reis, Haferflocken oder stärkehaltigem Gemüse. Hier dürft ihr gerne zugreifen, denn diese Lebensmittel geben euch Power für Sport und Alltag und halten lange satt. Wenn ihr aber doch mal Appetit auf Saft habt, dann greift zu selbst gepresstem.

Jetzt seid ihr bestens gewappnet, wenn euch demnächst mal wieder jemand einen vom Pferd erzählen und euch mit einem dieser Ernährungsmythen belehren will! ;)

Euer Prinz

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