Erkältungsmythen: Diese 7 im Check

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Was ist wahr & was ist Quatsch?

Erkältungen sind ein lästiges Thema, mit dem sich jeder von uns durchschnittlich ein- bis zweimal im Jahr rumschlagen muss. Und jedes Jahr aufs Neue werdet ihr mit zahlreichen Erkältungsmythen konfrontiert. Hier erfahrt ihr, welche davon stimmen und welche Erkältungsmythen ihr besser ganz schnell vergesst!

Erkältungsmythos Nr. 1: Erkältung durch Sport & Sauna ausschwitzen

Diese beiden Erkältungsmythen sind definitiv falsch und in manchen Fällen sogar gesundheitsgefährdend! Wer sich wirklich Bakterien oder Viren eingefangen hat, der muss sich die Ruhe antun – außerhalb von Gym und Sauna. Sport und Saunagänge strengen den Körper zusätzlich an und heizen ihn auf. Perfekte Voraussetzungen, damit sich die Erreger weiter ausbreiten können. Regelmäßiger Sport und regelmäßige Saunagänge beugen zwar Erkältungen vor, aber wenn ihr schon mit Halsschmerzen, Husten und vielleicht sogar Fieber zu kämpfen habt, dann sind die zusätzliche Anstrengung und die Hitze nichts für euer Immunsystem und der Infekt kommt noch stärker durch. Das kann im schlimmsten Fall sogar zu Lungenentzündung und Herzmuskelentzündung führen!

Passend dazu: Immunsystem stärken. Und mehr dazu: Sport bei Erkältung.

Also stattdessen zur Entspannung ein heißes Bad bei Erkältung? Um zur Ruhe zu kommen ist das keine schlechte Idee, aber bitte nicht heiß und nicht zu lange baden! 32 bis 38 Grad und 10 bis 20 Minuten reichen, sonst strengt auch hier die Hitze euren Körper zu sehr an. Bei Fieber und anderen starken Beschwerden solltet ihr leider ganz aufs Erkältungsbad verzichten – das kann ziemlich stark auf den Kreislauf gehen.

Erkältungsmythos Nr. 2: Ab ins Bett!

Es wird euch immer eingetrichtert, dass ihr mit einer Erkältung das Bett hüten sollt? Das stimmt nicht ganz. Wenn ihr Fieber und Grippe habt, dann ist das durchaus notwendig. Auch wenn ihr euch richtig abgeschlagen und erschöpft fühlt. So hat euer Körper keine anderen Anstrengungen und kann sich vollkommen auf den Kampf gegen die Bazillen oder Viren konzentrieren. Am besten dann auch viel schlafen!

Wenn ihr aber kein Fieber habt, dann dürft ihr wohl mobil sein und müsst nicht das Bett hüten. Ein lockerer Spaziergang an der frischen Luft hat sogar noch den Vorteil, dass ihr Sonnenlicht tanken und vor der trockenen Heizungsluft fliehen könnt. Außerdem unterstützt ihr mit der leichten Bewegung euren Kreislauf.

Erkältungsmythos Nr. 3: Ihr seid 9 Tage erkältet

Das stimmt wirklich ungefähr. Eine Erkältung kündigt sich schleichend an, meist mit Halsschmerzen. Dann bleibt sie etwas und wird stärker, Schnupfen und sogar Fieber und Gliederschmerzen können dazukommen. Wenn sie schleichend abklingt, dann bleibt euch ein Gefühl der Erschöpfung. Ihr bleibt noch ein paar Tage schlapp und müde. Wie lange die einzelnen Phasen der Erkältung dauern, das ist von Körper zu Körper unterschiedlich. Aber im Durchschnitt kommt eine Erkältung drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage – übrigens mit und ohne Behandlung. Auch wer nach Wochen immer noch leichten Husten hat, braucht nicht panisch werden. Wenn es euch richtig erwischt hat, dann zieht sich das einige Wochen.

Erkältungsmythos Nr. 4: Warmes Bier trinken & ihr seid gesund

Stimmt nicht ganz. Einmal getrunken und sofort gesund ist übertrieben, aber der Hopfen beinhaltet ätherische Öle und Bitterstoffe, die beruhigend und antibakteriell wirken. Außerdem fördern sie den Schlaf, was mit die beste Medizin bei einer Erkältung ist. Aber: Nehmt für das Erkältungsgebräu bitte alkoholfreies Bier. Alkohol belastet den Körper nur zusätzlich, da die Leber auf Hochtouren arbeiten muss und außerdem entzieht der Alkohol dem Körper Wasser.
Tipp: Um die guten Eigenschaften vom warmen alkoholfreien Bier zu nutzen, dürft ihr es nicht wärmer als 40 Grad werden lassen. Außerdem ist warmes Bier in der Regel etwas bitterer als kaltes. Wenn es euch zu bitter ist, dann gebt etwas Honig mit rein. Übrigens: Honig bei Erkältung ist ein Wundermittel. Er ist Schmierstoff bei Halsschmerzen, wirkt antibakteriell und stärkt das Immunsystem. Und was Süßes für die Seele ist auch nicht schlecht, wenn man sich mies fühlt, oder?!

Erkältungsmythos Nr. 5: Durch heiße Zitrone gesund werden

Das stimmt so leider nicht ganz. Die heiße Zitrone als DAS Wundermittel gehört zu den Erkältungsmythen. Einfach ’ne heiße Zitrone trinken und ihr seid wieder gesund?! Sorry, Leute! Das Vitamin C der Zitrone kann euch bei einer ausgebrochenen Erkältung nämlich nicht allein helfen, die Erreger zu bekämpfen und zuviel Vitamin C scheidet der Körper eh ungenutzt aus.

Das warme Getränk ist bei einer Erkältung trotzdem nicht verkehrt. Die Wärme tut dem Körper gut, lindert für den Moment die Beschwerden, schmeckt lecker und ein weiterer Vorteil gegenüber langweiligem Wasser: Ihr trinkt mehr von der heißen Zitrone. Ausreichend Flüssigkeit ist bei einer Erkältung echt wichtig, damit ihr die Erreger ausschwemmen könnt. Aber ihr müsst nicht nur heiße Zitrone trinken, grüner Tee oder Kräutertees sind zum Beispiel auch gut. Tipp: Vitamin C ist sehr hitzeinstabil. Bitte also eher eine warme Zitrone machen als eine kochend heiße.

Was hilft bei Erkältung von Omas Hausmitteln? Hühnersuppe! Ihr gebt auch damit eurem Körper genug Flüssigkeit, aber hier wirken die gesunden Inhaltsstoffe noch direkt gegen die Erreger. Die im Knochenmark, was übrigens mit eingekocht wird, enthaltene Aminosäure Cystein wirkt schleimlösend, antiviral, antioxidativ und entzündungshemmend. Das Gemüse in der Suppe versorgt euch aber auch mit vielen Mineralstoffen und Vitaminen. Deswegen wirkt auch eine selbstgemachte Gemüsebrühe mit viel Gemüse. Wer also nicht auf Hühnersuppe bei Erkältung steht, kann auch die vegetarische Variante löffeln. Gesundmacher-Suppen sind also nur teilweise Erkältungsmythen!

Erkältungsmythos Nr. 6: Nase hochziehen ist ungesund

Im Gegenteil! An alle Schnupfnasen: Nase hochziehen ist tatsächlich gesünder als alles ins Taschentuch zu tröten. Der hohe Druck beim Naseputzen drückt das Sekret inklusive der Erreger in die Nasennebenhöhlen, was zu einer Nasennebenhöhlenentzündung führen kann. Außerdem führt das Tröten auch zu einer Druckveränderung in den Ohren, weswegen ihr dann auch das fiese Gefühl von Druck auf den Ohren habt. Dieser Fakt ist jetzt aber kein Freibrief, um Sitznachbarn mit dem Nase hochziehen zu belästigen. Macht es nur ab und zu und spuckt das Sekret in ein Taschentuch – am besten, wenn ihr ungestört seid – und achtet ansonsten beim sanften Naseputzen darauf, nicht aus beiden Nasenlöchern gleichzeitig zu schnäuzen. Das nimmt euch auch nochmal den Druck.

Erkältungsmythos Nr. 7: Kalte Füße oder nasse Haare machen krank

Nicht direkt! An sich machen kalte Füße und nasse Haare noch keine Erkältung. Für einen Infekt braucht es schließlich Bakterien oder Viren. Aber dadurch, dass eure Haut auskühlt und die Schleimhäute schlechter durchblutet werden, ist das Immunsystem geschwächt und ihr seid anfälliger für die Krankheitserreger. Wer keine Zeit hat, um die Haare richtig trocken zu bekommen, der sollte darauf achten, dass zumindest die Kopfhaut trocken ist. Ansonsten helfen gegen die Kälte nur die richtigen Klamotten und eine Mütze.
Bei kalten Füßen kann es aber auch schon zu spät sein, denn die sind nicht nur ein Problem vor allem bei den Ladies, sondern können eines der ersten Anzeichen für einen Infekt sein.

Wenn euch also bei eurer nächsten Erkältung irgendwer das Blaue vom Himmel erzählt, wisst ihr es jetzt besser! Von welchen Erkältungsmythen kanntet ihr die Lösung und habt ihr noch mehr auf Lager? Schreibt mir!

Euer Prinz

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