CrossFit: Das härteste Workout der Welt?!

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Alles über das intensive Ganzkörpertraining

Hart, härter, am härtesten: CrossFit gilt als krassestes Workout der Welt. Ob der Sport wirklich so extrem ist, wie ihr als Anfänger den Einstieg findet, Trainingspläne für jedes Level und alles weitere findet ihr hier!

Was ist CrossFit überhaupt?

CrossFit ist eine Kombination aus Weightlifting, Turnen, Gymnastik, Cardio, Krafttraining mit Gewichten und Eigengewichtsübungen und vereint einzelne Aspekte zu einem völlig neuen Trainingsprogramm. Obwohl es starke Parallelen vor allem zu Bodybuilding und Krafttraining aufweist, ist CrossFit insgesamt ganzheitlicher, abwechslungsreicher und funktioneller: Von rennen über rudern, Seil springen, schwere Gewichte durch die Gegend tragen, schieben oder ziehen bis zu klettern oder an Reck oder Gymnastikringen turnen – beim CrossFit findet ihr die unterschiedlichsten Disziplinen und Anforderungen. Das Training hat sich deswegen einen Namen als härtestes Workout der Welt gemacht. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wer das ursprüngliche Konzept zuerst durchgezogen hat: Polizei- und Militärkräfte.
Aber von vorne: Gegründet wurde CrossFit 1980 vom Ex-Profiturner Greg Glassman und seiner damaligen Frau Lauren. Greg Glassman hatte es satt, jede einzelne Disziplin – Ausdauer, Maximalkraft, Schnellkraft, Balance, Koordination, Mobility – zeitaufwendig separat zu trainieren und suchte nach einer Möglichkeit, alles in einem zu fördern. Et voilà – CrossFit war geboren. Der erste CrossFit-Fitnessraum öffnete aber erst 1995 in Santa Cruz. Glassman bildetet dort zunächst Polizisten aus und schon bald etablierte sich das effektive Ganzkörpertraining als krasses Fitness-Programm für Militär und Sicherheitskräfte. Aber auch immer mehr Hobbysportler wollten in möglichst kurzer Zeit möglichst fit werden und sprangen auf den Zug auf – die CrossFit-Bewegung kam ins Rollen. Zu Beginn der 2000er schwappte sie auch zu uns nach Deutschland rüber – und kennt seitdem kein Halten mehr.

Das liegt aber sicherlich nicht nur an dem Sport selber, sondern vor allem auch an der starken Community: Obwohl CrossFit einen kompetitiven Charakter hat, lebt der Sport von seinem krassen Zusammenhalt. Nach dem Motto „Keiner bleibt zurück!“ pushen und motivieren sich die einzelnen Athleten gegenseitig zu Höchstleistungen. Neben den einzelnen Gemeinschaften vor Ort ist CrossFit auch virtuell stark vernetzt, CrossFitter tauschen sich wie keine anderen über Foren und Social Media aus, verabreden sich ortsübergreifend zum gemeinsamen Training oder Wettkämpfen.
Vertrieben wird CrossFit vom gleichnamigen amerikanischen Unternehmen, auf der offiziellen Homepage wird täglich das wechselnde Workout vorgestellt, teilweise stellen die CrossFit-Trainer die Trainingseinheiten aber auch selbst zusammen.
Eine einzelne Einheit dauert in der Regel eine Stunde und ist wie folgt aufgeteilt:

  • Gemeinsames Warm-Up: ca. 10 Minuten
  • Techniktraining: ca. 25-30 Minuten
  • WOD („Workout Of The Day“): bis zu 20 Minuten
  • Cool-Down/Stretching: ca. 5-10 Minuten

Wie ihr seht ist der eigentliche Workout-Teil kurz – er kann sogar nur 3 Minuten dauern! Denn Technik steht beim CrossFit im Vordergrund, weswegen gut ausgebildete Coaches darauf besonders viel Wert legen. Außerdem ist die Intensität des Trainings extrem – das halten selbst Pros nicht lange aus!

Abnehmen, Muskelaufbau & Co.: Was bringt CrossFit Training?

CrossFit ist extrem vielseitig – und genauso vielseitig trainiert es auch euren Körper! Ob Ausdauer, Maximal- und Schnellkraft, Reaktionsfähigkeit, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Balance und KoordinationCrossFit konzentriert sich auf wirklich sämtliche Fitness-Aspekte. Auch euer Geist profitiert, denn ohne Durchhaltevermögen und Willenskraft geht hier nix – denkt mal an 300 Liegestütz, gefolgt von 100 Klimmzügen, die ihr binnen kürzester Zeit schaffen sollt…

Obwohl es nicht das explizite Ziel ist, könnt ihr dank CrossFit auch richtig gut Muskeln aufbauen, denn mit der Kombination aus täglich wechselnden schweren Gewichtshebeübungen und Bodyweight Exercises setzt ihr ständig neue Reize, die euren Körper veranlassen, mit mehr Muskulatur aufzurüsten. Nicht zu vergessen: Durch die Beanspruchung wirklich aller Muskelgruppen – also auch der großen wie Beine oder Rücken – schüttet euer Body viele Wachstumshormone aus.
Auch fürs Abnehmen ist CrossFit perfekt, denn es verballert nicht nur während der Trainingssession selbst massig Kalorien, sondern erhöht auch euren Grundumsatz und triggert den Nachbrenneffekt. Nice!
Aber wie für jeden anderen Sport gilt natürlich auf für CrossFit: Ob ihr abnehmt steht und fällt mit der Ernährung, Training allein genügt nicht.

Übrigens: Mittlerweile entwickeln sich immer mehr Unterformen von CrossFit wie beispielsweise CrossFit Yoga, CrossFit für Fußballer oder CrossFit für Schwangere – hier wird dann nochmals individueller auf die Ansprüche eingegangen.

Kalorienverbrauch beim CrossFit

Ich hab’s gerade schon angerissen – der Kalorienverbrauch beim CrossFit ist krass! Von bis zu 800 Kalorien (!) pro Stunde sprechen einige – durchschnittlich sollen es aber um die 450 sein. Denn wie viel ihr letztlich verballert, hängt natürlich davon ab, wie sehr ihr reinhaut, wie trainiert ihr bereits seid, welche Übungen ihr macht, wie viel ihr wiegt, wie groß ihr seid und so weiter … Aber eins könnt ihr euch merken: Die Post Workout-Ernährung habt ihr euch nach dem Training definitiv verdient!

Für wen ist das krasse Workout (nicht) geeignet?

Prinzipiell hat CrossFit den Anspruch, für wirklich jeden geeignet zu sein: Hausfrau, Fußballer, Fitness-Anfänger oder absoluter Pro – jeder kann mitmachen, da ihr die Übungen und WODs auf euer individuelles Niveau skalieren könnt. Die meisten Athleten kommen aber in die CrossFit Boxen, weil sie vom konventionellen Gym gelangweilt sind oder ihnen die Motivation für ihr Einzelworkout fehlt. Beim CrossFit trainiert ihr in Kleingruppen von in der Regel bis zu 12 Leuten.

Eine Umfrage von fitogram.de aus dem Jahre 2015 von 3.000 CrossFittern in 100 Boxen hat ergeben, dass der deutsche Durchschnitts-CrossFitter männlich und 31 Jahre alt ist und zweimal wöchentlich trainiert. Das heißt aber nicht, dass Frauen unterrepräsentiert sind: Immerhin 40 % der Mitglieder sind weiblich.
Obwohl die Anzahl der Mitglieder laut Umfrage sich binnen drei Jahren mehr als versechsfacht hat und das zeigt, dass CrossFit definitiv die breite Masse anspricht, empfehle ich euch vor eurer CrossFit-Karriere erst mal eine gewisse Grundfitness zu erarbeiten und zu lernen, auf euren Körper zu hören.

CrossFit Boxen

Ich habe oben schon von sogenannten Boxen gesprochen, denn das CrossFit Gym nennt sich nicht Studio, sondern eben Box. Genauso sehen die Locations von innen auch aus: Häufig alte Lager- oder Fabrikhallen ohne unnötiges Chichi. Weltweit gibt es derzeit rund 3.000 CrossFit Boxen, in Deutschland sind es etwa 230 (Stand: Oktober 2016). Allerdings gibt es definitiv mehr Anbieter, die zwar das Konzept von CrossFit betreiben, aber nicht die hohen Beiträge für die Lizenz zahlen wollen oder können und sich deswegen nicht offiziell CrossFit Box nennen dürfen.
Der Beitrag in den Boxen ist kostspieliger als in den meisten Gyms, weil ihr durch die Kleingruppen eine ziemlich individuelle Betreuung durch die Trainer geboten bekommt. Der monatliche Beitrag schwankt zwischen 60 und 130 Euro, häufig gibt es auch verschiedene Mitgliedschaften: Flats, nur Zugang zu ausgewählten Kursen oder Zeiten, mit und ohne Open Gym, …
Informiert euch am besten direkt vor Ort in eurer CrossFit Box über das Angebot. Eine Übersicht über die deutschen Boxen findet ihr hier.

Vorteile von CrossFit

  • zeitsparendes, schnelles Training aller Fitness-Aspekte
  • effektiv und intensiv
  • für jeden geeignet, da die Intensität angepasst werden kann
  • abwechslungsreich und nie langweilig
  • intensive Betreuung durch den Coach (Training in Kleingruppen)
  • Unterstützung und Motivation durch starke Community

Kritik an CrossFit

  • verhältnismäßig teuer
  • Zertifizierung der Coaches schon nach zweitägigem Kurs möglich
  • Gefahr für Verletzungen, da anspruchsvolle Übungen mit teilweise hohem Gewicht sehr schnell ausgeführt werden und die Technik darunter leidet
  • häufig im Schwierigkeitsgrad nicht so leicht abzustufen wie angepriesen
  • schwierig zu periodisieren
  • Regeneration kommt schnell zu kurz, Gefahr von Übertraining und Überlastungen

Benötigte Ausrüstung

CrossFit ist wie gesagt eine Mischung aus Eigengewichtsübungen und solchen mit Hanteln und Co. Ein spezielles Equipment ist also nicht zwangsläufig notwendig, euer Körper genügt. Wenn ihr euch aber steigern wollt oder eine noch breitere Auswahl haben möchtet, solltet ihr euch unbedingt an Hilfsmittel wagen. Besonders beliebt im CrossFit: Medizinbälle, Ropes, Kettlebells, Kurz- und Langhanteln, Klimmzugstangen, Gymnastikringe, Sandbags, Plyo Boxen, Springseile oder Autoreifen („Flip Tires“).

Passend dazu: Plyometrisches Training und die besten Kettlebell Übungen.

CrossFit Kleidung

Ihr habt es schon gemerkt, hinter CrossFit steckt viel mehr als „nur“ eine bestimmte Art von Workout: Es ist ein Lebensgefühl, ein ganzer Lifestyle, den die Mitglieder auch gerne nach außen tragen. Besonders beliebt bei CrossFittern: Sportartikelhersteller Reebok. Im Online-Shop findet ihr sogar extra eine CrossFit-Kollektion, die ich euch hier verlinkt habe:

Klar, im Prinzip reicht natürlich auch normale atmungsaktive Sportswear, in der ich euch gut bewegen könnt.
Ein bisschen schwieriger sind die richtigen CrossFit-Schuhe: Die verschiedenen Anforderungen sind sehr schwierig unter einen Hut zu bekommen, denn ein Schuh fürs Gewichtheben muss stabil und eher schwer sein, einer fürs Laufen das genaue Gegenteil. Heißt: Ihr benötigt einen Allrounder.
Am besten ist ein Schuh aus einem robusten Obermaterial, der vor allem an besonders beanspruchten Stellen wie Ferse und Zehen gepolstert ist und eine robuste, griffige Außensohle für schnelle Richtungswechsel hat. Auch ein niedriger Schnitt für die Bewegungsfreiheit des Fußgelenks ist wichtig, um Verletzungen vorzubeugen. Und klar, ein guter CrossFit-Schuh muss flexibel und leicht sein und eine gute Dämpfung haben – und euch natürlich gut passen!
Checkt mal die CrossFit-Schuhe von Reebok ab, vielleicht ist da einer für euch bei!

Die besten CrossFit Übungen

Genug Theorie, hier kommt die Praxis – ran an die CrossFit Übungen. Das intensive Workout besteht aus 60 funktionellen Kernübungen mit hoher Intensität, die sich aber an das jeweilige Leistungsniveau anpassen lassen. Hier zeige ich euch eine Auswahl der klassischen CrossFit Übungen:

1. Deadlift (Kreuzheben)

Trainieren den ganzen Körper, vor allem den unteren Rücken, Rumpf, Oberschenkelrückseite und Po.
Anfänger starten mit einem Techniktraining nur mit der Langhantelstange und legen nach und nach Gewichte auf, Profis laden direkt einiges drauf.

2. Thruster

Eine Kombination aus Kniebeuge und Schulterpresse. Trainiert den ganzen Körper, vor allem Oberschenkel, Po, unteren Rücken, den gesamten Rumpf, Schultern. Anfänger können wieder mit dem Gewicht der Langhantelstange starten.

3. Wall Balls

Trainiert Kraft und Ausdauer, insbesondere den Po, die Oberschenkelmuskulatur, Schultern, Brustmuskeln, Trizeps und oberer Rücken. Je schwerer der Wall Ball und je schneller ihr die Übung ausführt, desto anstrengender.

4. Butterfly Sit-Ups/Abmat Sit-Ups

Eine super Bauchmuskelübung. Das Kissen im Rücken unterstützt euch und sorgt dafür, dass ihr keine Rückenprobleme bekommt. Achtet in der oberen Position darauf, dass ihr euch wirklich mit den Händen nach vorne streckt (bis vor die Füße) und den Rücken einrundet und nicht nur kurz aufrichtet.

5. Front Squats

Diese Squats Variante trainiert besonders eure Oberschenkel- und Pomuskeln, den unteren Rücken und Rumpf und das Gleichgewicht. Wenn euch als Anfänger die Langhantel mit 20 Kilo zu schwer ist, könnt ihr euch eine leichtere Kettlebell oder Gewichtsscheibe nehmen und vor die Brust halten.

6. Shoulder Press

Ganzkörperübung, aber besonders der Schultern-Nacken-Bereich muss arbeiten.

7. Pull-Ups

All-in-One-Übung: Trainiert Rücken (besonders den oberen), Rumpf, Arme. Je mehr Schwung ihr holt, desto leichter wird die Übung. Anfänger können auch erst mal mit einem Widerstandsband arbeiten.

8. Toe-to-Bar

Trainiert besonders den Bauch, aber auch den Rücken, die Arme und Schultern und die Griffkraft. Je mehr Schwung ihr holt, desto einfacher wird’s.

9. Push-Ups (Liegestütz)

Zielt insbesondere auf eure Brustmuskeln, den Trizeps, Rumpf und Schultern. Wer eine Stufe mehr will, wird hier fündig: Liegestütz Variationen.

10. Push Jerk

Ebenfalls gut für die Schultern, Brust und Trizeps und den Rumpf. Durch den kleinen Schwung könnt ihr noch einen Ticken mehr Gewicht draufpacken.

11. Snatch

Trainiert Explosivität, Oberschenkel und Po, Schultern, oberen Rücken, Rumpf und fördert eure Koordination. Hier ist es extrem wichtig, die Technik richtig zu beherrschen, übt also lieber einmal mehr ohne Zusatzgewicht!

12. Kettlebell Swing

Trainiert Ausdauer, unteren Rücken, Bauch, Explosivität, Po und Oberschenkel. Wichtig: Die Arme arbeiten nicht mit, die Kraft kommt aus der Hüfte!

CrossFit Trainingsplan für jedes Level

Wie gesagt gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die einzelnen CrossFit Übungen zu einem Workout zusammenzustellen – hier findet ihr drei Beispielpläne für euer persönliches Fitnesslevel:

CrossFit Trainingsplan für Anfänger:

  • Butterfly Sit-Ups
  • Shoulder Press
  • Push-Ups
  • Front Squats
  • drei Runden mit 15, dann 12 und zuletzt 9 Wiederholungen, so schnell wie möglich (achtet auf eure Technik!)

CrossFit Trainingsplan für Fortgeschrittene:

  • 12 Pull-Ups
  • 10 Deadlifts
  • 20 Toe-To-Bars
  • 30 Wall Balls
  • 400 m Rudern
  • vier Runden so schnell wie möglich

CrossFit Trainingsplan für Pros:

  • 50 Thrusters
  • 40 Front Squats
  • 30 Toes-to-Bars
  • 20 Deadlifts
  • 10 Pull-Ups
  • 20 Deadlifts
  • 30 Toes-to-Bars
  • 40 Front Squats
  • 50 Thrusters
  • so schnell wie möglich

Crossfit Workouts: Das bedeuten die WODs

Beim Workout Of The Day, dem WOD, geht es immer um Zeit. Entweder müsst ihr eine vorgegebene Anzahl an Runden in möglichst geringer Zeit durchziehen oder in einer vorgegebenen Zeit so viele Runden wie möglich schaffen. Das WOD kann wie gesagt entweder von der offiziellen CrossFit-Homepage übernommen werden oder wird vom jeweiligen Coach selbst festgelegt. Es gibt auch feste Trainingseinheiten, die als Benchmark für die Messung des Trainingserfolgs dienen: Ihr zieht ein und dasselbe Workout alle paar Wochen durch und notiert euch eure Zeit bzw. eure Wiederholungen und könnt so überprüfen, ob ihr Fortschritte gemacht habt.
Die festen Trainingseinheiten tragen Frauennamen wie Cindy, Fran, Diane oder Jackie. Klingt nett?! Ist es ganz und gar nicht:

  • Cindy: 5 Klimmzüge, 10 Liegestütz und 15 Kniebeugen in 20 Minuten, so viele Runden wie möglich
  • Fran: Thruster und Klimmzüge, drei Runden mit je 21, 15 und 9 Wiederholungen auf Zeit
  • Diane: Kreuzheben mit 100 Kilo, Handstand Push-Ups, drei Runden mit je 21, 15 und 9 Wiederholungen
  • Jackie: 1 Kilometer rudern, 50 Thruster, 30 Klimmzüge

Neben diesen „Mädels“ gibt es auch die sogenannten Hero-Workouts, die noch eine Stufe härter sind. Sie sind nach im Einsatz verstorbenen Polizisten und Soldaten der USA benannt:

  • Murph: 1 Meile (ca. 1,6 Kilometer) mit einer 10-Kilo-Gewichtsweste laufen, 100 Klimmzüge, 200 Liegestütz, 300 Kniebeugen, 1 Meile laufen, in möglichst kurzer Zeit
  • JT: Handstand Push-Up, Ring Dips, Liegestütz, drei Runden mit je 21, 15 und 9 Wiederholungen in möglichst kurzer Zeit

Fun Fact: Erfinder Glassman hat die festen WODs nach Frauen benannt, weil er sich nach einem Workout vor Überanstrengung einmal übergeben musste und die Übelkeit wie ein Hurrikan über ihn gekommen sei. In den USA werden Hurrikans nach Frauen benannt – Fran, Jackie und Co. waren geboren!

CrossFit wirkt auf Anfänger und Außenstehende häufig wie eine Sekte – inklusive eigener Sprache. Damit ihr ein bisschen den Überblick habt, findet ihr hier noch die wichtigsten Abkürzungen, die ihr für euer WOD kennen solltet:

  • Reps: kommt von Repetitions und bedeutet nichts anderes als Wiederholungen
  • AMRAP: steht für as many repetitions as possible und heißt so viele Wiederholungen wie möglich (innerhalb einer vorgegebenen Zeit)
  • EMOM: bedeutet every minute on the minute und meint, dass eine bestimmte Übung oder Übungsreihenfolge zu jeder beginnenden Minute absolviert werden muss. Sobald ihr fertig seid, habt ihr den Rest der Minute Pause, ehe ihr bei der nächsten wieder von vorne beginnt
  • 1rm: bedeutet one repetition maximum und steht für das Maximalgewicht, das ihr nur ein einziges Mal bewältigen könnt

Es gibt noch einige Abkürzungen und Ausdrücke mehr, aber für euren Einstieg reicht das allemal!

CrossFit zu Hause: So funktioniert’s

Wenn euch eine CrossFit Box zu teuer ist oder ihr euch langsam rantasten wollt, könnt ihr auch zu Hause mit einem WOD beginnen. Übungen mit dem eigenen Körpergewicht wie Squats, Planks, Lunges, Skater Jumps, Push-Ups, Burpees, Mountain Climber und Handstand sind perfekt, weil ihr nur wenig Platz dafür braucht, kein Equipment notwenig ist und ihr die Schwierigkeitsstufe selbst anpassen könnt.

Wichtig ist natürlich auch zu Hause, dass ihr euch aufwärmt, ein Cool-Down anhängt und auf eine saubere Technik achtet. Im Zweifelsfall könnt ihr euch mit eurem Handy filmen und abchecken, ob eure Ausführung noch Verbesserungspotential hat.

Mit diesem CrossFit Plan für zu Hause können Anfänger durchstarten:

  • Squats
  • 45 Sekunden Plank
  • Liegestütz (ggf. auf die Knie gehen)
  • Jumping Jack
  • drei Runden à 21, 15 und 9 Wiederholungen (außer Plank natürlich)

Dieser CrossFit Plan ist für Fortgeschrittene:

  • 20 Burpees
  • 25 Butterfly Sit-Ups
  • 30 Air Squats
  • 35 Push-Ups (ggf. Beine erhöhen)
  • drei Runden so schnell wie möglich

Hier sollten sich nur Profis dran versuchen:

  • 10 Handstand Push-Ups
  • 50 Burpees
  • 20 Jumping Squats
  •  so viele Runden wie möglich in 20 Minuten

Ernährung für CrossFitter

Die richtige Ernährung für CrossFitter ist durch die verschiedenen körperlichen Anforderungen kein leichtes Thema. Während viele Kraftsportler auf eine Low Carb Ernährung schwören, solltet ihr als aktive CrossFitter die Finger davon lassen – denn nach einer gewissen Zeit werdet ihr definitiv Müdigkeit und weniger Energie spüren. Und das könnt ihr bei diesem Sport wirklich nicht gebrauchen! Ihr benötigt die Kohlenhydrate nicht nur für eine starke Leistung, sondern auch für die schnellere Regeneration nach dem harten Workout. Auch Fette braucht ihr unbedingt, um eure Hormone im Gleichgewicht zu halten – das harte Training bringt sie schon genug durcheinander, wenn auch auf positivem Wege!
Und klar, auch der dritte Makro Eiweiß darf nicht zu kurz kommen, im Gegenteil: Proteine sind für den Muskelaufbau und -erhalt, die Enzymproduktion und die Zellen lebenswichtig. Es gibt wie immer nicht die eine Ernährung für alle, aber als CrossFitter könnt ihr euch an der Empfehlung 40 % Kohlenhydrate, 30 % Eiweiß und 30 % Fett orientieren. Am besten teilt ihr euch eure Energie auf drei Hauptmahlzeiten und ein bis zwei gesunde Snacks auf, um eine konstante Energiezufuhr zu haben – denkt dran, CrossFit verballert einiges an Kalorien! Wenn ihr aber mit mehr oder weniger Mahlzeiten besser klar kommt, macht’s eben so, da gibt es keine feste Regel.

Viele CrossFitter setzen übrigens auf die Paleo Diät, frei nach dem Motto natürliche Bewegung, natürliche Ernährung. Heißt: Es stehen insbesondere Beeren, frisches Gemüse, qualitativ hochwertiges Fleisch und Fisch und gesunde Fette aus Avocados, Nüssen, Samen und Kernen auf dem Speiseplan. Natürlich ebenfalls super wichtig: Viel trinken!
Supps sind in der Paleo Bewegung eher verpönt, aber als CrossFitter kann es durchaus sinnvoll sein, auf hochwertiges Whey, Kreatin, Magnesium und eventuell Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl zu setzen – aber auch das hängt wieder von euch und euren individuellen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten ab. Lasst euch im Zweifelsfall von einem guten CrossFit Coach beraten.

Extrem: CrossFit Games

Obwohl CrossFit zwar bereits beim normalen Training in der Box einen Wettkampfcharakter hat, wollen echte CrossFitter natürlich mehr und treten bei eigenen Wettbewerben an: Den CrossFit Games. Seit 2007 finden sie jährlich statt, seit 2011 ist Reebok Hauptsponsor. Bei den Games gilt es, 15 Trainingseinheiten in 5 Tagen zu meistern – unfassbar krass! Hier treten wirklich nur die härtesten Athleten an. Und zwar aus allen Ländern: Die Qualifikationen finden weltweit statt.
Und wer es wirklich schafft, hier was zu reißen, hat auch finanziell ausgesorgt: Preisgelder von über 250.000 US-Dollar winken. Nicht schlecht!

Fazit CrossFit

CrossFit gilt zu Recht als härtestes oder zumindest eines der härtesten Workouts der Welt – denn es stellt extreme Anforderungen an Körper und Geist und erfordert Durchhaltewillen, Motivation, Maximal- und Schnellkraft, Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit, Reaktionsfähigkeit, Balance und Geschicklichkeit. Wenn ihr euch aber den Herausforderungen, den täglichen WODs, stellt, werdet ihr auch belohnt: Ihr baucht Muskeln auf, werdet allgemein fitter, verballert massig Kalorien und fühlt euch einfach gut – und ganz nebenbei gewinnt ihr quasi eine Zweitfamilie dazu, die riesige CrossFit-Community.
Wenn ihr aber gerade erst mit Sport (wieder) neu durchstartet, solltet ihr es definitiv langsam angehen lassen, denn wer es übertreibt und die Warnzeichen seines Körpers übersieht, kann sich ganz schön übel verletzen. Außerdem gilt trotz Wettkampfcharakter in der Box: Eine saubere Ausführung ist immer wichtiger als die Zeit oder das Gewicht!

Jetzt seid ihr gefragt: Würdet ihr euch an CrossFit wagen oder habt ihr es schon mal versucht? Oder trainiert ihr sogar regelmäßig in einer Box? Ich bin gespannt!

Euer Prinz

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