Wer Sport treibt, sollte überwiegend Wasser und ungesüßten Tee trinken und auf keinen Fall Limonade und andere zuckerhaltigen Getränke! Das ist bekannt und sinnvoll. Aber was ist mit isotonischen Getränken? Hier erfahrt ihr, was genau isotonische Getränke sind und worauf dabei zu achten ist:
„Isoton“ kommt aus dem Griechischen (iso) und bedeutet so viel wie „gleich„. Als isotonische Getränke werden Flüssigkeiten bezeichnet, die ein bestimmtes Verhältnis von gelösten Nährstoffen in der Flüssigkeit besitzen, welches dem Verhältnis des menschlichen Bluts entspricht. Es sind gleichviele Nährstoffe in isotonischen Getränken gelöst wie im Blut. Die Flüssigkeit isotonischer Getränke kann dadurch schneller vom Körper aufgenommen werden. In der Regel sind isotonische Getränke aus Wasser, Kohlenhydraten, Mineralstoffen und Vitaminen zusammengesetzt.
Durch die chemische Beschaffenheit isotonischer Getränke werden die Mineralstoffkomplexe schneller durch den Magen geleitet und dann vom Körper und insbesondere vom Darm aufgenommen. Isotonische Getränke belasten dadurch kaum oder gar nicht den Verdauungstrakt, gehen schneller ins Blut und versorgen den Körper mit Mineralstoffen. Sie gleichen den Verlust der Mineralstoffe während der körperlichen Anstrengung somit direkt wieder aus. Außerdem wird während des Sports viel Energie verbrannt. Die zugesetzten Kohlenhydrate, in der Regel Einfachzucker wie Glucose oder Fructose, sorgen dafür, dass Energie schnell nachgeliefert wird. Besonders wichtig ist das zugesetzte Natrium, welches den Verlust von Elektrolyten durch das Schwitzen wieder ausgleicht.
Wichtig: Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu schnell zu viel getrunken wird. Es kann durch die extrem schnelle Flüssigkeitszufuhr zu Gewebeschwellungen kommen. Der Körper kann pro Stunde maximal einen Liter Wasser verarbeiten. Empfohlen wird daher eine Flüssigkeitszufuhr von 150 Millilitern jede Viertelstunde.
Achtung: Nicht alle Sportgetränke sind auch isotonische Getränke! Es gibt auch eine Reihe von Sportgetränken, die die Zusatzbezeichnung isoton nicht haben. Richtige isotonische Getränke haben die Bezeichnung isoton auf der Flasche stehen. Es gibt sie im Sportfachhandel, aber auch in Supermärkten zu kaufen.
Manche Getränke sind isoton, aber nicht als isotonische Getränke deklariert. Das ist zum einen 1:3 oder 1:4 selbstgemischte Apfelschorle, also 1 Teil Saft und 3 oder 4 Teile Wasser mit etwas Salz. Der Apfelsaft kann aus geschmacklichen Gründen aber auch durch andere säurearme Säfte ausgetauscht werden. Zum anderen ist alkoholfreies Weizenbier isoton beziehungsweise sogar hypoton. Hypotonische Getränke haben noch weniger gelöste Teilchen und gelangen somit auch sehr schnell in den Blutkreislauf. Wasser ist stark hypoton, versorgt aber nicht mit Kohlenhydraten. Bei Hobbysportlern ist das von Vorteil, da keine Kalorien aufgenommen werden. Bei Leistungssportlern fehlt bei reiner Wasserzufuhr zum Teil die Energie, wenn nicht zusätzlich etwas gegessen wird.
Außerdem gibt es noch hypertonische Getränke wie Limonaden, pure Säfte und Energydrinks. Sie haben viel mehr gelöste Teilchen als im menschlichen Blut vorhanden sind. Der Körper muss dem Blut Wasser entziehen und diese Getränke im Magen damit anreichern, um sie weiterverarbeiten zu können. Der Wasserentzug verursacht wiederum ein Durstgefühl. Somit sind hypertonische Getränke nicht zu empfehlen.
Sofern die isotonischen Getränke nicht allzuviel Zucker enthalten und keine chemischen, künstlichen Zusatzstoffe und Aromen enthalten, ist ihnen nichts entgegenzusetzen. Im Allgemeinen sind isotonische Getränke bei Hobbysportlern aber nicht zwingend notwendig. Sportler, die abnehmen möchten, sollten aber auf isotonische Getränke verzichten, da sie kalorienreich sind.
Bei Leistungsspportlern helfen isotonische Getränke, den Mineralstoff- und Wasserhaushalt während des Trainings aufrecht zu erhalten. Sie sind in dem Fall gesund. Empfehlenswert sind aber selbstgemixte und natürliche isotonische Getränke wie Apfelschorle oder alkoholfreies Weizenbier.
Wenn isotonische Getränke als Ergänzung zu Wasser als Sportgetränk genutzt werden, dann sollte auf die Zutaten geachtet werden. Mengen an künstlichen Farbstoffen, Zusatzstoffen und Co. schaden dem Körper mehr, als dass sie zu Leistungssteigerungen verhelfen. Außerdem sollten isotonische Getränke auch nicht getarnte Limonaden sein. Es sollte unbedingt auf den Zuckergehalt geachtet werden. Empfohlen sind 30% Kohlenhydrate.
Wenn isotonische Getränke genutzt werden, dann vor allem während des Trainings, um direkt die verlorene Flüssigkeit und Mineralien wieder aufzufüllen. Außerdem sollte regelmäßig in kleinen Mengen getrunken werden und nicht einmal eine große Menge. So können die Mineralstoffe und Kohlenhydrate noch schneller aufgenommen werden.
Dem normalen Breitensportler bringen die isotonischen Getränke für die Fitness keinen Vorteil. Im Gegenteil: Sie enthalten nicht wenig Kalorien und können vom Abnehmen abhalten. Wer abnehmen möchte, sollte nur natriumreiches Wasser während des Sports zu sich nehmen. Erst ab einem Lauf von über einer Stunde beispielsweise verliert der Körper durch das Schwitzen vermehrt Mineralstoff- und Energiedepots, welche dann aufgefüllt werden müssen. Für Ausdauersportler und Leistungssportler können die isotonischen Getränke daher durchaus eine sinnvolle Ergänzung zu Wasser sein.
Durch die Versorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen und Kohlenhydraten kann die Leistungsfähigkeit bei hohen Leistungen verbessert, beziehungsweise ein Leistungsabfall verhindert werden.
Isotonische Getränke sind per se nicht schlecht. Es sollte aber darauf geachtet werden, wie hoch der Zuckergehalt ist und welche anderen Zutaten das Getränk enthält. Außerdem sind isotonische Getränke nicht für Sportler zu empfehlen, die abnehmen wollen. Dann reicht natriumreiches Wasser. Leistungssportler können sich auch isotonische Getränke aus Wasser, Salz und säurearmem Fruchtsaft selbst mixen oder zu einem alkoholfreien Weizenbier greifen. Künstliche isotonische Getränke müssen nicht Teil einer fitnessgerechten und gesunden Ernährung sein.